Dienstag, 4. Dezember 2012

Dänisches Weihnachtsgebäck

Neben den dänischen Weihnachtstraditionen, wie dem Verfolgen des täglichen Julekalenders im Fernsehen, dem Basteln von Julehjerter und dem Zelebrieren und ausgiebigem Konsumieren von Julebryg (dem Weihnachtsbier!) und Julefrokost (vermutlich nur eine beschönigte Formulierung für das vormittägliche ausgiebige Zelebrieren und Konsumieren von Julebryg, wenn man Glück hat gibts sogar zum Beispiel etwas Heringssalat zu Essen ;)) gibt es natürlich auch Gerichte und Gebäck, das in Dänemark besonders gerne zu Weihnachten oder in der Vorweihnachtszeit zubereitet wird.

Während wir fleissig Vanillekipferl in Zucker wenden, Spritzgebäck in Schokolade tunken und Kokosmakronen, Stollen oder Zimtsterne backen, werden in der dänischen Weihnachtsbäckerei eher Pebbernødder oder Jødekager produziert.
Neben Aebleskiver mit Gløgg dürfen allerdings große oder kleine in Fett ausgebackene Klejner nicht fehlen, die eher etwas an die rheinischen Mutzen zu Karneval erinnern, aber wenn man sie einmal gebacken hat nicht mehr an Weihnachten wegzudenken sind. - "Jul uden klejner? Nej, vel!"

Klejner



Für den Klejner-Knetteig werden zunächst 1 großes Ei mit 100g Zucker aufgeschlagen. Dazu werden 50g geschmolzene Butter, etwas Sahne, bei Bedarf ein Schuss Cognac und Kardamon, sowie Zitronenschale und etwas Zitronensaft zugegeben und zu einem homogenenTeig verknetet. Der Teig wird dann, wie bei Plätzchenteig gerne üblich, für mindestens eine Stunde kalt gestellt.
Anschließend rollt man ihn auf gemehlter Fläche dünn aus und schneidet etwa 3cm breite Rauten aus.
Hier spielt dann die persönliche Klejnervorliebe eine Rolle, denn sowohl kleine als auch große, sowie weiche ( "svampede") als auch "knasende hårde" Klejner oder Knusprigkeitszustände dazwischen sind erlaubt.
Die Rauten werden in der Mitte nocheinmal einige Zentimeter in Längsrichtung eingeschnitten, so dass man die spitzen Enden einmal durch das Loch in der Mitte wieder zurück nach außen falten kann, um die spezielle Klejnerform zu bekommen.
In heißem flüssigem Palmin werden die gefalteten Klejner dann goldbraun ausgebacken. Hierbei gilt unbedingt zu beachten, dass nicht zuviele Klejner zur gleichen Zeit im Fett schwimmen und Blasen erzeugen, die das gleichmäßige Backergebnis immens beeinträchtigen können. Darum sollte das Klejnerausbacken einen Abend lang zelebriert werden und es sollten immer nur maximal zwei Klejner gleichzeitig im Topf schwimmen (natürlich größenabhängig!) ;). Nach der Annika-Methode (siehe Bild) können es allerdings garnicht genug Klejner und Blasen gleichzeitig im Topf sein...
Auf etwas Küchenpapier abtropfen lassen und fertig!



In einer kagedåse halten sie etwa eine Woche, in Tupperware mindestens einen Monat. Hängt allerdings auch davon ab, wie gebäckfreundlich oder unfreundlich  sich die Umgebung gestaltet. 
Besonders gut schmecken sie dann, wenn sie nochmal kurz im Ofen oder auf einem brødrister (entspricht nicht unbedingt unserem Verständnis von einem Toaster) erwärmt werden.