Mittwoch, 27. Juni 2012

Dänischer Geburtstag

Nachdem ich mich gefragt hatte, ob es in den dänischen Gefilden einen "typischen" Geburtstagskuchen ( wobei mir auch kein typischer deutscher Geburtstagskuchen einfallen würde....nur ein typischer Annikakuchen aus viel Schokolade und Smarties :) ) bin ich heute prompt einer sehr netten dänischen Geburtstagstradition, abgesehen davon sein Haus mit dänischen Flaggen zu  tapezieren, belehrt worden: Dem Kagemand.
Der Kagemand ist ein Kuchen in Form eines Mannes ( oder in der emanzipierten Variante in der Form einer Frau, dann ist es allerdings eine kagekone ), der mit reichlich Zuckerguss und unermesslich viel Süßkram dekoriert wird, wobei der Google-Bildersuche entsprechend der Fantasie hier definitiv keine Grenzen gesetzt sind. Eigentlich eine Tradition für die etwas kleineren Bürger unter uns, aber dazu zaehle ich nun mal alle unter 2 Meter. Daher konnte ich auch schon mein erstes Kagemaend-Opfer ausmachen.
Grundsaetzlich scheint es für den Kagemand mehrere Varianten zu geben: So laesst er sich traditionell direkt aus einem süßen Hefeteig, zum Beispiel dem fünener Brauner-Zucker-Kuchen, formen oder aus einer Komposition aus Boller herstellen. Da alle meine Backwerke hier sowieso hoffnungslos dem Untergang geweiht sind und mein Schokoladenkuchenbedüfnis dringend befriedigt werden wollte ( es fallen ja Reste ab...hrhr! ) habe ich ihn aus einem Schokoladenkuchenteig ausgeschnitten.

 

Annikas Kagemand



Fuer den Ruehrteig habe ich zunaechst 200g Margarine mit 150g Zucker, etwas Vanillezucker, einer Prise Salz und 3 Eiern verruehrt. Dazu kamen dann etwa 250g Mehl, etwas Kakaopulver, einige Essloeffel Milch und etwas Backpulver. Abschließend werden etwa 100g gehackte Schokolade untergehoben. Bei etwa 180 Grad habe ich dann ( versucht ) in einer mit Backpapier ausgelegten Springform einen Schokoladenboden auszubacken. Uebrig gebliebener Teig wurde zu Muffins verarbeitet, die allerdings in keinster Weise mit meinem neuesten Schokoladenmuffinerlebnis mithalten konnten.

Nach dem Erkalten habe ich nun versucht einen Kuchenmann aus dem Kuchenboden auszuschneiden. Aus Puderzucker habe ich mit etwas Wasser ( leckerer schmeckts allerdings mit Limonade oder Orangensaft... ) einen nicht zu flüssigen Zuckerguss angerührt und ihn in einen Frischhaltebeutel umgefüllt. Von diesem habe ich eine kleine Ecke abgeschnitten und dann versucht den Kagemand zu dekorieren... Wer moechte nicht gerne Haar aus Gummifröschen? :)
Zum guten Schluss dürfen natürlich auch hier die Fähnchen nicht fehlen!


Tilykke med fødsedsdagen! :)

Sonntag, 10. Juni 2012

Fitness-Muffins

Heute habe ich mich mal an einer "gesunden" Muffinvariante versucht...
Das Rezept ließ schon ein seltsames Ergebnis vermuten, aber eigentlich ist das Ergebnis doch ganz essbar:

Aeble-Havregryn-Muffins ( Apfel-Haferflocken-Muffins ;) )



Zunächst habe ich etwa 5 sehr kleine Äpfel geschält und in kleine Stückchen geschnitten. Die Stückchen habe ich dann mit 65g Zucker, 60g Haferflocken, 200g Mehl, etwas Backpulver und Vanillezucker und Zimt vermengt. In einer anderen Schüssel habe ich mit einer Gabel ein Ei, 100g Naturjoghurt, 1 EL Öl und 125ml Milch vermengt. Mit 0,1%tigem Joghurt und entrahmter Milch werden es auch direkt low-fat Muffins.

Danach werden beide Massen miteinander vermengt, am besten mit den Händen, und in Muffinförmchen verteilt. Obendrauf werden noch einige Haferflocken verteilt. Die Muffins werden dann bei 180° etwa 20 Minuten gebacken.
Am besten setzt man die Muffinförmchen in eine Muffinform, da man sonst, wie ich hier, das Problem hat, dass sie einem aus der Form laufen. Außerdem kämpfe ich noch mit dem Ofen, der mir etwas zuviel Unterhitze produziert, vielleicht war es allerdings auch nicht so klug sie auf ein wärmeleitendes Blech zu setzen....
Um sie dann zu retten bestreut man sie einfach mit reichlich Zimt-Zucker :-D

Mälk!

Als ich mich hier das erste Mal auf die Suche nach Milch im Kühlregal machte, war ich zugegebenermaßen doch etwas überfordert. Zunächst gibt es hier nur sehr wenig Joghurt im Becher und auch nahezu keine kleinen Desserts. Bis auf Fruchtzwerge und einige andere wenige Ausnahmen, findet man alle Milchprodukte, die man sucht, in 1l Tetrapacks mit recht identischen Designs, ähnlich der Vla-Mania in den niederlänischen Kühlregalen. Auf dem Großteil dieser steht Maelk mit diversen Vorsilben... skummet...tyk...kaerne...let...sod...sour... Für einen nicht-Dänen auf den ersten Blick also nicht ganz so eindeutig. Skummet Maelk ist dabei die entrahmte Milch mit 0,1% Fett, die hier standardmaessig gekauft wird, anders als in Deutschland, wo man diese nur in wenigen ausgewählten Geschaeften findet. Beliebt ist hier ebenfalls die Tyk-Maelk ( Dickmilch ), mit der sich auch selbst Joghurt heranzüchten lässt, und die Kaerne-Maelk ( Buttermilch ). Gerne trinkt man hier auch einen halben Liter Milch zur Frokost, dem kalten Mittagessen.
Joghurt findet sich ebenfalls hauptsächlich in großen Tetrapacks in wenigen ausgesuchten Sorten. Quark habe ich bislang noch garnicht entdeckt.

Hier gibt es einen ganz netten Überblick vom dänischen Marktführer Arla: http://arla.dk/Produkter/Kategorier/Malk-og-flode/


Immer wieder fiel mir allerdings eines ins Auge: Koldskal. Bereits an einem meiner ersten Tage hier hatte ich ein kleines Dessertöpfchen Koldskal mit Keksen ( Kammerjunkers ) gegessen, in der Erwartung es sei Joghurt. Entsetzt stellt ich damals die flüssige Konsistenz und den buttermilchartigen Geschmack fest. Mittlerweile kenn ich das Fable der Dänen für derartige Desserts und habe selbst eines entwickelt :) Mutig habe ich mir einige Wochen später einen Tetrapack Koldskal gekauft und ( schließlich war ich jetzt auf was komisches eingestellt ) wurde von seinem erfrischendem Geschmack sehr beglückt. Da ich nun täglich mindestens einen halben Liter Koldskal konsumiere und das den deutschen Lesern ja nicht vorenthalten möchte, hier also ein Rezept für selbstgemachten Koldskal:

Koldskal



Koldskal ist eine Spezialität der dänischen Küche und bedeutet direkt übersetzt Kaltschale, was garnicht so unnaheliegend ist. Besonders beliebt ist es daher auch im Sommer, da es wirklich unglaublich erfrischend schmeckt.

Den Saft und die abgeriebene Schale einer Zitrone schlägt man zusammen mit einem Ei, einigen Esslöffeln Zucker und einem Liter Buttermilch auf. Dazu kann man ebenfalls gut das Mark einer Vanilleschote geben. Für einen intensiveren Geschmack lässt man den Koldskal einige Zeit im Kühlschrank ziehen.

Traditionell wird er mit Kammerjunkers ( dänischem Sandgepäck ), Zwieback oder trockenem Schwarzbrot mit Zucker serviert.

Allerdings lässt sich fast alles hereinbröseln und beglückt essen: Butterkekse, alte Zimt Jumbosnegl vom Vortrag von 7/11.... dennoch sind kleine Kammerjunkers auch mein Favorit. Als Fertigprodukt gibt es ebenfalls Koldskal mit Erdbeeraroma, den ich allerdings noch nicht probiert habe, weil mir die Standardversion Koldskål med tykmælk og æg schon zu gut schmeckt.