Sonntag, 10. Juni 2012

Mälk!

Als ich mich hier das erste Mal auf die Suche nach Milch im Kühlregal machte, war ich zugegebenermaßen doch etwas überfordert. Zunächst gibt es hier nur sehr wenig Joghurt im Becher und auch nahezu keine kleinen Desserts. Bis auf Fruchtzwerge und einige andere wenige Ausnahmen, findet man alle Milchprodukte, die man sucht, in 1l Tetrapacks mit recht identischen Designs, ähnlich der Vla-Mania in den niederlänischen Kühlregalen. Auf dem Großteil dieser steht Maelk mit diversen Vorsilben... skummet...tyk...kaerne...let...sod...sour... Für einen nicht-Dänen auf den ersten Blick also nicht ganz so eindeutig. Skummet Maelk ist dabei die entrahmte Milch mit 0,1% Fett, die hier standardmaessig gekauft wird, anders als in Deutschland, wo man diese nur in wenigen ausgewählten Geschaeften findet. Beliebt ist hier ebenfalls die Tyk-Maelk ( Dickmilch ), mit der sich auch selbst Joghurt heranzüchten lässt, und die Kaerne-Maelk ( Buttermilch ). Gerne trinkt man hier auch einen halben Liter Milch zur Frokost, dem kalten Mittagessen.
Joghurt findet sich ebenfalls hauptsächlich in großen Tetrapacks in wenigen ausgesuchten Sorten. Quark habe ich bislang noch garnicht entdeckt.

Hier gibt es einen ganz netten Überblick vom dänischen Marktführer Arla: http://arla.dk/Produkter/Kategorier/Malk-og-flode/


Immer wieder fiel mir allerdings eines ins Auge: Koldskal. Bereits an einem meiner ersten Tage hier hatte ich ein kleines Dessertöpfchen Koldskal mit Keksen ( Kammerjunkers ) gegessen, in der Erwartung es sei Joghurt. Entsetzt stellt ich damals die flüssige Konsistenz und den buttermilchartigen Geschmack fest. Mittlerweile kenn ich das Fable der Dänen für derartige Desserts und habe selbst eines entwickelt :) Mutig habe ich mir einige Wochen später einen Tetrapack Koldskal gekauft und ( schließlich war ich jetzt auf was komisches eingestellt ) wurde von seinem erfrischendem Geschmack sehr beglückt. Da ich nun täglich mindestens einen halben Liter Koldskal konsumiere und das den deutschen Lesern ja nicht vorenthalten möchte, hier also ein Rezept für selbstgemachten Koldskal:

Koldskal



Koldskal ist eine Spezialität der dänischen Küche und bedeutet direkt übersetzt Kaltschale, was garnicht so unnaheliegend ist. Besonders beliebt ist es daher auch im Sommer, da es wirklich unglaublich erfrischend schmeckt.

Den Saft und die abgeriebene Schale einer Zitrone schlägt man zusammen mit einem Ei, einigen Esslöffeln Zucker und einem Liter Buttermilch auf. Dazu kann man ebenfalls gut das Mark einer Vanilleschote geben. Für einen intensiveren Geschmack lässt man den Koldskal einige Zeit im Kühlschrank ziehen.

Traditionell wird er mit Kammerjunkers ( dänischem Sandgepäck ), Zwieback oder trockenem Schwarzbrot mit Zucker serviert.

Allerdings lässt sich fast alles hereinbröseln und beglückt essen: Butterkekse, alte Zimt Jumbosnegl vom Vortrag von 7/11.... dennoch sind kleine Kammerjunkers auch mein Favorit. Als Fertigprodukt gibt es ebenfalls Koldskal mit Erdbeeraroma, den ich allerdings noch nicht probiert habe, weil mir die Standardversion Koldskål med tykmælk og æg schon zu gut schmeckt.

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