Dieser Beitrag soll eine Liebeserklärung an mein Lieblingsobst Feigen sein:
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Feigen... |
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...noch mehr Feigen |
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Die Feigenpyramide. Puh, ich Opfer.... |
Kein Obst ist auf eine solche Weise so viefältig für Salate, Hauptgerichte und Desserts einsetzbar und schmeckt dazu noch so ausgezeichnet pur, dass man es garnicht verkochen will. Um einige dieser Dinge auszuprobieren und doch noch meine pure Feigenlust befriedigen zu können, brauchte ich natürlich mehr als nur ein Paket Feigen...
Erstmal ein bisschen Feigenwissen:
Die Feige ist eine der ältestesten Nutzflanzen und kommt hauptsächlich im Mittelmeergebiet vor. An den kleinen Kernen merkt man außerdem, dass sie zu den Steinfrüchten zählt. Gottseidank beinhalten auch Feigen zu 80% Wasser ( schließlich kann ich locker 20 am Tag essen... ) und nur wenig Kohlenhydrate. Außerdem sind sie sehr Eisenhaltig, was einem Vegetarier nicht ganz ungelegen kommt. Möchte man gerne frische Feigen, so werden sie bereits vor der Ernte geerntet, da sie wie andere Früchte nachreifen und schnell in den Gärzustand übergehen. Die zu trocknenden Feigen werden allerdings erst vollreif, nach Reduktion des Wassergehaltes geerntet. Feigen werden hauptsächlich als getrocknetes Obst, insbesondere in der Weihnachtsbäckerei, verwendet. Die Feigen werden in der Sonne oder in Heißluftöfen getrocknet, wobei der Zuckergehalt bedeutend ansteigt.Interessante Verwendungen sind außerdem der sogenannte Feigenkäse, welcher aus reifen Feigen, diversen Nussartigen und Gewürzen hergestellt wird. Ich glaube, ich stand dieser Tage im Rewe sogar davor und hab es ganz interessiert betrachtet und mich gewundert, was so ein brauner Klumpatsch in der Käsetheke sucht. Beliebt sind auch Dessertwein und Kaffee aus Feigensaft bzw. gerösteten Feigen.
Da sie, wie bereits erwähnt, eine der ältesten domistizierten Früchte ist, gibt es zahlreiche Mythen um die Feige, die man sich bei Interesse gerne einmal selbst auf Wikipedia zu Gemüte führen kann.
Nun aber zum Kochen: Hat man wunderschöne frische Feigen sind sie eigentlich viel zu Schade zum verkochen. Möchte man dennoch etwas mit ihnen veranstalten so bieten sich Salate wunderbar an. Die Feige passt äußerst dankbar zu Balsamico, beliebigen Beigaben wie zB Rucola, der durch seine Würze wunderbar harmoniert, und allen Arten an Käse zB Parmesan ( mmhhh, war das lecker! ) oder ganz besonders Ziegenkäse.
Ziegenkäse und Feigen und meist auch etwas Honig sind der Klassiker schlechthin. In meiner schlaflosen Nacht habe ich folgendes Kunstwerk kreiiert:
Feigen-Ziegenkäse-Tarte
Leider kein Dr.Oetker-Rezept, aber eben habe ich in meinem Vegetarisch A bis Z einen Zwiebel-Feigen-Tarte entdeckt, der sehr sehr vielversprechend aussah!
Grundlage ist zunächst ein Mürbeteig mit Dinkelvollkornmehl ( mmmh... ). Dinkel ist ein enger Verwandter des Weizens aber im Geschmack sehr viel herzafter und gesundheitlich verträglicher, daher auch nicht jedermanns Sache. War Dinkelmehl bis vor kurzer Zeit nur in Bioläden erhältlich, so gibt es das nun in gut sortierten Supermärkten oder Drogeriemärkten mit Bioabteilung. Mit Dinkelmehl backen ist immer etwas schwierig, daher greife ich auch gerne auf das unkomplizierte Weizenmehl zurück, da es zwar einen hohen Protein- und damit Klebergehalt besitzt ist das Teigprodukt nur selten geschmeidig und sehr empfindlich. Zudem sind die Backprodukte nur kurz haltbar und werden schnell trocken. Man sollte es sich also gut überlegen, ob man mit Dinkelmehl backt oder doch beim altbewährten Weizen bleibt. Wenn es gelingt ist es allerdings sehr lecker.
Zu dem Dinkelmehl kommen also Butter bzw. Halbfettmargarine, 2 Eier, etwas Backpulver, Salz und Zucker und Majoran und Thymian, vorzugsweise natürlich frisch aus dem Kräutergärtchen. Der geknetete Teig kommt dann kurze Zeit in den Kühlschrank, damit er wieder fest und besser verarbeitbar wird.
Währenddessen habe ich 200gr Ziegenfrischkäse mit Kräutern ( gibt es als Taler zB im Netto, leider nicht ganz so günstig ), einen halben Becher Creme Fraiche und einem Schuss Milch vermengt. Wobei ich aus Resteverwertungsgründen Saure Sahne und Creme Fraiche gemixt hab, etwas fettärmer gelingt es mit Schmand.
Meine Ikea-Tarteform habe ich dann gefettet und mit Semmelbröseln ausgestreut und anschließend den erkalteten Teig mit der tollen Tupperrolle ausgerollt und einen Rand hochgezogen. Bevor der Boden 10Minuten bei 180Grad zum Vorbacken in den Ofen kommt, muss er noch mehrmals mit einer Gabel eingestochen werden.
Auf den vorgebackenen Boden kommt nun die Kräuter-Käsemischung, auf welche nochmal ein Schwung gemischte frische gehackte provencialische Kräuter kommen. Darauf werden dann fächerartig die Feigen ( man braucht etwa 10-12 ) verteilt und mit noch etwas Ziegenfrischkäse und Kräutern bestreut weitere 20 Minuten fertiggebacken.
Schon geil, so etwas morgens um 7 Uhr aus dem Ofen zu holen und zu frühstücken.. :)
Jetzt fehlt nur noch ein Dessert! Mal sehen...