So,
lange nichts gehört und doch wieder erkannt ;) Leider übersteigen aktuell meine Koch- und Backproduktionen meinen Zeitrahmen zum Bloggen immens. Und ich kann mich doch so schlecht kurzfassen… ;)
Nunja, diese Woche habe ich ein Event gestarte, dass es jedenfalls unbedingt verdient blogtechnisch erwähnt zu werden.
Das „perfekte“ exotisch-orientalische Dinner ( oder auch Bollywood-Abend :-D … )
Mit meinen hobbygastronomischen Erfahrungen und den vielen „Das Perfekte Dinner“-Ausstrahlungen auf Vox, hatte ich nun natürlich schon eine gewisse Ahnung, wie so ein Abend ablaufen sollte.
Bei der reinen Menüplanung, die aufgrund der unendlichen Menge an Rezepten, habe ich mich schon mal thematisch auf zwei verschiedene Pläne geeinigt:
Ich hatte eine Vorstellung für einen etwas mediterraneren Abend mit Holunderblütenbowle als Empfangsgetränk, dazu hätte es als Aperitif Tomatenforccacia mit Pilzantipasti und Olivendip geben können.
Als Vorspeise wären eine Fenchelsuppe ( oder ganz klassisch eine wundervoll frische Tomatensuppe ) mit Crostinis möglich gewesen, auf die entweder ein Nudelrisotto ( mit Risoni-Nudeln ) oder Polentagnocchi mit Ziegenkäse gefolgt hätten. Der krönende Abschluss sollte ein Schokomousse mit Orangenfilets sein und der Abend hätte mit Cocktails, Snacks und einer Käseplatte ausklingen können.
Für mich wäre dies die definitiv einfachere Variante gewesen, da auch die Zutaten eher günstig und gut zu bekommen sind.
Stattdessen habe ich mich für die spannende und sehr aufwendige Variante des exotisch-orientalischen Dinners entschieden.
Schon vor einiger Zeit habe ich mich etwas mit der indischen Küche auseinandergesetzt, da sie gerade für Vegetarier sehr spannend ist aber auch sehr gewöhnungsbedürftig sein kann. In der Vorbereitung habe ich mir auch noch einige Kochbücher zur türkischen und indischen aus der Bücherei ausgeliehen, um noch mal einen groben Überblick zu bekommen. Zu all den kulinarischen Vorbereitungen und aufwendigen Besorgungen, muss bei so einem Motto natürlich das Gesamtambiente stimmen. Während die mediterrane Küche in jeder Umgebung gleich gut schmeckt, sollte man für die orientalischen Genüsse schon etwas mehr Flair haben. Hier hätte man die Dekoration und Einrichtung natürlich bis zur Perfektion betreiben können, ich habe mich da noch versucht zurückzuhalten… So wurden also nur der Esstisch, der Empfangstisch dekoriert und etwas passende Musik ( und später noch ein Bollywood-Film.. ;) ) aufgelegt. Beglückt hat mich dabei sehr die orientalische Dinnermusik, die ich zufällig bei Tchibo entdeckt habe.
Es ist allerdings ja ein Kochblog, also kommen wir auch zum kulinarischen Teil, hierzu gibt es sowieso viel zu viel zu sagen:
Empfangen wurden meine Gäste/ Freunde mit einer Ananas-Kiwi-Bowle, die ich in sehr großen Rotweingläsern mit Knicklichtstrohhalm serviert habe. Dazu habe ich einfach eine reife Ananas und einige Kiwis in mundgerechte Stücke geschnitten und zusammen mit einem halben Liter Ananassaft und Orangensaft und etwas Zitronensaft aufgegossen und durchziehen lassen. So kann man beim Empfang einfach das fertige Saftgemisch aus der Bowleschüssel in die Gläser geben und mit gekühltem Prosecco auffüllen. Für die nicht-alkoholische Variante kann man auch Wasser, Ginger-Ale oder Bitter Lemon nehmen.
Dazu gab es dann eine kleine Snack- und Dipauswahl, die mit die meiste Arbeit war.
In kleinen Vorspeisengläsern habe ich eine Mangosalsa serviert.
Für diese habe ich eine reife Mango, je eine rote und grüne Paprika, zwei Tomaten, einige Frühlingszwiebeln, etwas von einer roten Chilischote und einige Zweige Koriander so klein wie möglich geschnitten ( einfacher geht es zum Beispiel mit dem Tupper Quick-Chef! ) und mit etwas Zitronensaft, Olivenöl, Salz und Pfeffer abgeschmeckt.
Als besonderen Snack habe ich noch türkische Börek-Zigarren angeboten. Kleine gefüllte Yufkateig-Röllchen, die ich schon mal in einer etwas anderen Variante gemacht habe.
Für die Füllung wird einfach ein Paket Fetakäse mit einem Bund kleingehacktem Dill und kleingehackter glatter Petersilie ( auch hier bietet sich die Tupper-Chef-Serie an ) vermengt. Die Yufkateigblätter lassen sich fertig kaufen, mittlerweile sogar schon in gut sortierten Supermärkten. Ich find sie toll, weil sie einfach zu handhaben und einfach superlecker knusprig sind. Von diesen werden zwei aufeinander gelegt und geviertelt. Jedes Viertel unterteilt man noch mal in drei gleichgroße Dreiecke. Auf die lange Seite dieser Dreiecke gibt man nun immer je einen Esslöffel der Füllung und rollt sie auf. Das ende verklebt man mit etwas Wasser.
Währenddessen kann man in einer einfachen Pfanne bereits einige Zentimeter Pflanzenöl erhitzen, um die Röllchen dort anschließend auszubacken, bis sie knusprig und goldbraun sind. Am besten gibt man sie dann auf ein Küchenpapier zum Abtropfen.
Zudem habe ich Papardams gereicht, indische Linsenfladen, die ähnlich wie Krupuk als Trockenprodukt gekauft werden und zu Hause im heißen Fett ausgebacken werden und innerhalb weniger Sekunden zu einem großen Knuspersnack aufgehen. Zu den Papardams wird in Indien oftmals ein Pfefferminzchutney gereicht.
Für das Chutney habe ich beim Asienladen meines Vertrauens frischen Koriander und frische Minze gekauft. Diese wurden im Verhältnis 1:1 mit zwei grünen Chilischoten püriert. Für zusätzliche Frische kommt etwas Amchoor ( Mangopulver ) dazu. Es wird, wie der Name schon verrät, aus Mangos hergestellt. Dabei entspricht etwa ein TL Mangopulver der Säure von 3 TL Zitronen. Es passt vor allem gut zu Hülsenfrüchten, Auberginen und Blumenkohl.
Mein persönliches Highlight war die Herstellung von Paneer ( indischem Käse ), den ich dann später weiter zu „gewürztem“ Paneer verarbeitet habe.
Für etwa 400g Paneer benötigt man 2l Milch. Diese wird zum Kochen gebracht. Vor dem Kochen gibt man etwa 4EL Zitronensaft hinzu ( wirklich bis knapp vor dem Siedepunkt abwarten! ) und nimmt den Topf von der Kochstelle. Nun kann man schon dabei zusehen, wie die Milch gerinnt und ausflockt. Nun trennt man durch Filtration die Molke von den festen Bestandteilen und drückt den Käse in einem sauberen Küchenhandtuch aus, so dass er völlig trocken ist und eine schnittfeste Konsistenz bekommt. Dies ist sozusagen die tierische Alternative zu Tofu.
Für die Weiterverarbeitung habe ich den Paneer dann in Stücke geschnitten. In einer Pfanne habe ich Tomatenstücke, Paprikastreifen und eine gehackte Zwiebel gewürzt mit gehackter roter Chili, Salz und Kurkuma angebraten. Am Ende wurde der Paneer noch mal kurz mitgebraten und es kam noch etwas gehackter Koriander dazu.
Weiterhin habe ich in der Vorspeisenrunde noch Ayvar, türkische Paprika-Auberginen-Paste und Mangochutney gereicht, die ich eingemacht bereit hatte.
Als Vorspeise gab es dann eine ganz simple rote Linsensuppe. Dafür habe ich rote geschälte Linsen ersteinmal abgespült und im Sieb abtropfen lassen. In einem großen Topf habe ich eine gehackte Zwiebel und eine Möhre in etwas Butter angeschwitzt. Dazu kamen dann die Linsen ( Vorsicht, Anbrenngefahr! ) und etwa 1 Liter Gemüsebrühe ( am besten natürlich frischer Fond, als beste Instant-Alternative befinde ich die Knorr Granules ). Alles wird aufgekocht und anschließend eine halbe Stunde bei ganz geringer Hitze ( Anbrenngefahr... ) unter ständigem Rühren ( weil wegen Anbrennen... ) gar gekocht. Das Ganze wird nun püriert und durch ein feines Siebgestrichen und im Anschluss nochmal mit Milch bis zur gewünschten Konsistenz aufgegossen und nochmal aufgekocht. Abgeschmeckt wird die Suppe dann mit Zitronensaft, Pimet, Salz und Pfeffer.
Sie wurde abschließend mit einem Klecks Joghurt serviert.
Als Beilage gab es Chapatti, gebratene indische Vollkornfladen, die in ihrer Herstellung recht simpel sind. Man vermengt einfach etwa 300gr Vollkornmehl ( oder Chappatti-Mehl aus dem Asialaden ) mit 200ml Wasser und rollt den Teig portionsweise zu Fladen aus, die anschließend in einer heißen fettfreien Pfanne, wie Tortillas, gebacken werden.
Die Chapattis habe ich frisch gebacken, die Linsensuppe konnte man gut vorbereiten, so dass den Gästen eine lange Wartezeit erspart blieb. Dazu stilles Wasser und ein trockener Sauvignon Blanc.
Zum Hauptgang gab es ein vegetarisches Curry mit Basmatireis und Naan.
Zuerst habe ich den Hefeteig für das Naan-Brot vorbereitet, der auch recht einfach aus Mehl, Eiern, Salz, Hefe, Wasser und etwas Joghurt besteht. Das Naan habe ich dann zu kleinen Fladen geformt, mit gerösteten Sesamsamen „belegt“ und auf einem Backblech bei 250° etwa 5 Minuten goldbraun gebacken.
Für das Curry habe ich zunächst zwei gewürfelte Zwiebeln und zwei in Scheiben geschnittene Karotten angeschwitzt. Dazu habe ich eine gehackte rote Chili und die Currymischung meines Vetrauens gegeben und mit angeschwitzt. Das alles wurde dann mit Kokosmilch abgelöscht. Dazu kamen nun tiefgekühlter Blumenkohl, Brechbohnen, Erbsen, eine Dose Dosenmais und eine Packung geviertelte Pilze. Dann lässt man einfach alles garköcheln und die Flüssigkeit zur entsprechenden Konsistenz einreduzieren. Eventuell braucht man mal mehr ,mal weniger Kokosmilch oder man gibt einfach etwas Brühe dazu. Zum Schluss kommt noch ein Paket des fettarmeren Frischkäses darunter und alles wird noch mal mit Currypulver und Salz abgeschmeckt. Für eine schönere Farbe kann man hier und bei der Suppe auch Kurkuma zugeben, da es nur wenig Geschmack hat.
Auch das Curry lässt sich gut vorbereiten und Aufwärmen, frisch habe ich dann noch den Basmatireis im Tupper Reismeister in der Mikrowelle zubereitet, da er dort wirklich perfekt und schnell mit wird. Den Reis habe ich in eine Tasse gefüllt und auf den Teller gestürzt und das Curry dazugegeben. Dazu wieder stilles Wasser und ein Portugieser von der Ahr. Entsprechende türkische Weine existieren zwar und sind auch hier zu bekommen, allerdings ist das orientalische Volk beiweitem nicht so alkoholverbunden wie wir.
Als Dessert wollte ich gern den Juwelen-Milchreis nach Schuhbeck servieren. Dazu wird ein Paket Milchreis mit einem Liter Vollmilch und etwas Kokosmilch etwa eine halbe Stunde gargeköchelt. Vor Ende der Kochzeit kommen eine Zimtrinde und einige Kapseln Kardamon, eine Vanilleschote einige Safranfäden ( oder etwas Kurkuma… ) für die Farbe, die Schale einer Biozitrone und einer Bioorange zur besonderen Aromatisierung hinzu. Diese sollte man allerdings auch wieder vor dem Servieren hinausangeln!
Der Reis soll dann auf Zimmertemperatur abkühlen, so dass man vor dem Servieren noch einen Becher geschlagene Sahne unterheben kann. Damit der Reis schnell und gleichmäßig gar wird, ist es außerdem wichtig ihn erst nach dem Garen zu zuckern.
Serviert habe ich den Milchreis dann in einer Tajine, einem Schmorgefäss aus Lehm, bestreut mit Pistazien, gerösteten Mandeln, Granatapfelkernen, kandierten Papaya und Mangostücken. Dazu habe ich noch eine Fruchtplatte aus möglichst vielen Exotischen Früchten serviert. Passend wurde Ingwertee, aufgegossener frischer Ingwer mit etwas Gunpowder , getrunken.
Der einzige orientalische Absacker wäre Arrak gewesen, wir haben einen selbstaufgesetzten Johannisbeerlikör getrunken…
Für die After-Dinner Snackrunde habe ich mir dann noch ein paar andere Snacks überlegt. In den arabischen Ländern serviert man traditionell zu vielen Essen Pickles, also zum Beispiel eingelegte Peperoni und Gurken. Dazu diese mysteriösen Reissnacks, die man in vielen Asialäden findet, orientalisch gewürzte Snacks, ein orientalisch gewürzter Frischkäse, schwarze Oliven, Minzjoghurt ( Joghurt, getrocknete Pfefferminze, Salz, Pfeffer ) und Hummus. Als Getränk gab es Chaitee.
Für den Hummus habe ich eine Dose bereits fertig eingelegte Kichererbsen abtropfen lassen und den Sud aufgefangen. Die Kichererbsen habe ich dann mit etwas Sud und einige Esslöffeln Sesampaste püriert und anschließend gewürzt und einige Stengel gehackte Blattpetersilie untergehoben.
Als thematisch weniger passenden Mitternachtssnack gab es dann einen Maulwurfkuchen… ;)
Hierfür backt man eigentlich ganz Simpel erstmal einen Boden aus Schokoladenrührteig. Nach dem Abkühlen wir dieser ausgehöhlt, wobei man einen Rand stehen lässt. In den ausgehöhlten Boden legt man halbierte Bananen ( oder Kirschen oder Erdbeeren oder was auch immer…). Man schlägt dann etwa 3 Becher Sahne mit reichlich Sahnsteif und Vanillezucker steif und hebt Schokoplättchen unter. Die Sahne wird auf den Boden als Hügel geschichtet und dann mit dem zerkrümelten Bodenteig bedeckt. Fertig!
In Zukunft werde ich verstärkt auf den Einsatz von Tupperprodukten bei bestimmten Arbeitsschritten eingehen und auch immer wieder Vorschläge dazu geben, da ich nun auch frischgebackene Tupperberaterin bin. Ich hoffe natürlich auch über meinen Blog ein paar Anregungen für Gastgeber und Gäste geben zu können und zum Kochen und Backen zu motivieren!
Ich freue mich auf viele tolle Partys, Backnachmittage oder auch Cocktailabend mit Tupper!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen